
Entgegen der Annahme, dass ein hoher Goldanteil immer die beste Wahl ist, liegt der wahre Schlüssel zur perfekten Auswahl darin, die einzigartige „Persönlichkeit“ jeder Goldlegierung zu verstehen.
- Der Wert eines Schmuckstücks bemisst sich nicht nur am Material, sondern an der Harmonie von Härte, Farbe und dem vorgesehenen Verwendungszweck.
- Niedrigere Legierungen wie 333er Gold bieten in Deutschland eine hohe Robustheit für den Alltag, während 750er Gold durch seine satte Farbe und seinen Wert besticht.
Empfehlung: Wählen Sie Ihr Gold nicht nach dem Karatwert allein, sondern nach der Legierung, die am besten zu Ihrem Lebensstil, Hautton und dem Anlass passt.
Gold. Seit Anbeginn der Zivilisation übt dieses Edelmetall eine unvergleichliche Faszination aus. Es ist mehr als nur ein Material; es ist ein Versprechen von Ewigkeit, ein Symbol für Reichtum und ein stiller Zeuge unserer bedeutendsten Momente. Doch wer heute vor der Auslage eines Juweliers steht, sieht sich einer verwirrenden Vielfalt gegenüber. Was bedeuten die Zahlen 333, 585 oder 750 wirklich? Ist Weißgold dasselbe wie Platin? Und warum scheint ein Ring robuster als der andere, obwohl beide als „Echtgold“ verkauft werden?
Die üblichen Ratschläge erschöpfen sich oft in der simplen Gleichung: mehr Karat bedeutet mehr Wert. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Sie ignoriert die meisterhafte Wissenschaft der Metallurgie, die hinter jeder einzelnen Legierung steckt. Die Beimischung von Metallen wie Kupfer, Silber oder Palladium ist kein Makel, sondern eine bewusste Veredelung – ein alchemistischer Prozess, der dem Gold Härte, eine neue Farbnuance oder besondere Trageeigenschaften verleiht. Es geht nicht darum, das Gold zu „strecken“, sondern ihm eine spezifische Identität zu geben.
Dieser Leitfaden bricht mit der oberflächlichen Betrachtung. Wir werden Gold nicht als reines Element, sondern als eine Familie von Legierungen mit unterschiedlichen Charakteren betrachten. Statt zu fragen „Welches Gold ist das beste?“, fragen wir: „Welche Gold-Persönlichkeit passt perfekt zu mir und meinem Leben?“ Wir entschlüsseln die Farbchemie hinter Rosé- und Weißgold, übersetzen das Flüstern der Punzen in verständliche Fakten und zeigen Ihnen, wie Sie eine Wahl treffen, die nicht nur auf dem Preisschild, sondern auf wahrem Verständnis und tiefer Wertschätzung beruht.
In den folgenden Abschnitten nehmen wir Sie mit auf eine Reise in das Herz des Goldes. Wir entschlüsseln die Geheimnisse seiner Zusammensetzung, leiten Sie bei der Farbwahl an und geben Ihnen das Rüstzeug, um mit der Sicherheit eines Kenners Ihre nächste Entscheidung zu treffen. Entdecken Sie die Welt des Goldes in all ihrer Komplexität und Schönheit.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Weg zum Gold-Experten
- Mehr als nur ein Metall: Warum Gold seit Jahrtausenden als Symbol für Wert und Ewigkeit gilt
- Gelbgold, Weißgold, Roségold: Ein Farb- und Stil-Guide für die Wahl des richtigen Goldtons
- Bicolor-Comeback: So kombinieren Sie verschiedene Goldfarben zu einem modernen Look
- Der Stempel der Wahrheit: Wie Sie die Punze auf Ihrem Goldschmuck richtig lesen und verstehen
- Gold ist nicht gleich Gold: Was 333er, 585er und 750er wirklich über den Wert Ihres Schmucks aussagen
- Goldschmuck als Investment: Wann sich der Kauf als Wertanlage lohnt
- Sicherer Goldkauf für Allergiker: Welche Legierungen Sie in Deutschland meiden sollten
- Gold zum Strahlen bringen: Die sichere 5-Minuten-Reinigung für zu Hause
Mehr als nur ein Metall: Warum Gold seit Jahrtausenden als Symbol für Wert und Ewigkeit gilt
Die Anziehungskraft von Gold ist tief in der menschlichen Psyche verankert. Anders als andere Metalle korrodiert es nicht, es rostet nicht und sein Glanz verblasst nicht über die Zeit. Diese physische Unvergänglichkeit macht es zum perfekten Symbol für das, was wir uns am meisten wünschen: Beständigkeit, Ewigkeit und unvergänglichen Wert. Von den Grabbeigaben der Pharaonen bis hin zu den modernen Eheringen repräsentiert Gold ein Versprechen, das die Zeit überdauert. Es ist ein materieller Anker für immaterielle Werte wie Liebe, Treue und Erinnerung.
In der deutschen Kultur hat Gold eine besonders vielschichtige, fast mythische Bedeutung. Denken Sie nur an das Rheingold aus Wagners berühmtem Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“. Hier ist das Gold nicht nur ein Schatz, sondern ein zentrales Symbol für Macht, Gier und die verheerenden Konsequenzen, die sein Besitz nach sich ziehen kann. Diese Erzählung zeigt, dass Gold in unserer Kulturgeschichte immer einen Wert-Dualismus verkörperte: Es steht sowohl für höchsten Reichtum und göttlichen Glanz als auch für die dunklen Seiten des menschlichen Strebens. Es ist das Metall der Könige und Götter, aber auch der Quell von Konflikten und Flüchen.
Diese tiefe kulturelle Verwurzelung erklärt, warum Gold auch im digitalen Zeitalter seine Faszination nicht verloren hat. Es ist mehr als eine Ware, deren Preis an der Börse schwankt. Es ist ein kulturelles Erbe, ein Stück Geschichte, das man am Körper tragen kann. Jedes Schmuckstück trägt diese jahrtausendealte Symbolik in sich und verbindet seinen Träger mit einer langen Kette von Mythen, Traditionen und der unaufhörlichen Suche der Menschheit nach etwas von beständigem Wert.
Gelbgold, Weißgold, Roségold: Ein Farb- und Stil-Guide für die Wahl des richtigen Goldtons
Die Farbe von Gold ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis gezielter Farbchemie. Reines Gold (24 Karat) besitzt einen sehr intensiven, satten Gelbton, ist aber für die Schmuckherstellung viel zu weich. Erst durch die Beigabe anderer Metalle – die Legierung – erhält es die nötige Härte und seinen endgültigen Farbcharakter. Die Wahl des richtigen Goldtons ist daher nicht nur eine Geschmacksfrage, sondern auch eine Entscheidung über Stil und Wirkung.
Gelbgold ist der zeitlose Klassiker. Seine warme, sonnige Ausstrahlung entsteht durch die Mischung von Feingold mit Silber und einem geringen Anteil Kupfer. Es schmeichelt besonders warmen, leicht gebräunten Hauttypen und strahlt eine traditionelle Eleganz aus. Roségold erlebt seit Jahren eine Renaissance. Sein romantischer, rötlicher Schimmer wird durch einen erhöhten Kupferanteil in der Legierung erzielt. Dieser warme Ton harmoniert wunderbar mit hellen, kühlen, aber auch dunkleren Hauttönen und wirkt modern und feminin. Weißgold ist die kühle, elegante Alternative. Seine silbrige Farbe entsteht durch die Beimischung von Metallen wie Palladium oder – in älteren Schmuckstücken – Nickel. Wie Experten betonen, enthält „Weißgold zusätzlich Palladium oder Nickel, um den silbrigen Farbton zu erzeugen“. Um den strahlend weißen Glanz zu perfektionieren, wird Weißgoldschmuck oft mit einer hauchdünnen Schicht aus Rhodium überzogen, einem Platinnebenmetall.
Die Entscheidung für eine Goldfarbe sollte sich an Ihrem persönlichen Stil und Hautton orientieren. Die folgende Abbildung zeigt die subtilen, aber wirkungsvollen Unterschiede zwischen den drei beliebtesten Goldvarianten.

Wie Sie sehen, erzeugt jede Legierung eine völlig andere Ästhetik. Weißgold wirkt minimalistisch und modern und lässt Diamanten besonders hell strahlen. Gelbgold unterstreicht einen klassischen, luxuriösen Stil, während Roségold eine sanfte, modische Note verleiht. Die Wahl des Goldtons ist der erste Schritt, um die Persönlichkeit Ihres Schmuckstücks zu definieren.
Bicolor-Comeback: So kombinieren Sie verschiedene Goldfarben zu einem modernen Look
Die alte Regel, niemals verschiedene Goldfarben miteinander zu mischen, ist längst überholt. Das Bicolor- oder sogar Tricolor-Styling, also die Kombination von Gelb-, Weiß- und Roségold, ist ein starker Modetrend, der für einen raffinierten und individuellen Look steht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch nicht im wahllosen Mischen, sondern in einer bewussten und harmonischen Zusammenstellung. Statt Chaos zu erzeugen, zielt ein gelungener Bicolor-Look darauf ab, eine visuelle Verbindung zwischen den Stücken herzustellen.
Der einfachste Weg, verschiedene Goldtöne zu kombinieren, ist die Verwendung eines sogenannten „Brückenstücks“. Das kann eine Bicolor-Uhr, ein zweifarbiger Ring oder eine Kette sein, die bereits mehrere Goldfarben in sich vereint. Dieses Stück fungiert als Anker und legitimiert die Kombination der verschiedenen Metalle in Ihrem restlichen Schmuck. Wenn Sie beispielsweise eine Uhr aus Edelstahl und Gelbgold tragen, können Sie problemlos einen zusätzlichen Gelbgoldring und ein silbernes Armband kombinieren.
Achten Sie auf Balance und Wiederholung. Anstatt viele zarte Stücke in verschiedenen Farben zu tragen, setzen Sie lieber auf wenige, aber ausdrucksstarke Kombinationen. Ein breiter Gelbgoldring kann beispielsweise wunderbar mit zwei schmalen Weißgoldringen am selben oder einem benachbarten Finger aussehen. Um den Look stimmig zu gestalten, helfen einige grundlegende Styling-Prinzipien:
- Schaffen Sie einen Ankerpunkt: Verwenden Sie ein dominantes Schmuckstück, das mehrere Farben vereint (z.B. eine Bicolor-Uhr), als Ausgangspunkt für Ihr Styling.
- Achten Sie auf die Proportionen: Kombinieren Sie breite mit schmalen Stücken und vermeiden Sie es, zu viele massive Teile in unterschiedlichen Farben zu mischen. Eine Beschränkung auf zwei, maximal drei Goldtöne wirkt am elegantesten.
- Wiederholen Sie Texturen oder Stile: Wenn Sie Stücke mit ähnlichen Oberflächen (z.B. alle poliert oder alle mattiert) oder aus derselben Design-Familie kombinieren, wirkt der Look trotz unterschiedlicher Farben sofort harmonischer.
Der Bicolor-Look ist ein Ausdruck von Selbstbewusstsein und modischem Gespür. Er erlaubt es Ihnen, Ihre gesamte Schmucksammlung neu zu entdecken und flexibel zu kombinieren, ohne sich auf eine einzige Metallfarbe festlegen zu müssen.
Der Stempel der Wahrheit: Wie Sie die Punze auf Ihrem Goldschmuck richtig lesen und verstehen
Auf fast jedem hochwertigen Schmuckstück findet sich eine winzige, eingestempelte Markierung – die Punze oder der Feingehaltsstempel. Diese Markierung ist quasi der „Personalausweis“ Ihres Schmucks. Sie gibt Auskunft über den reinen Goldanteil in der Legierung und ist das wichtigste Echtheits- und Qualitätsmerkmal für den Verbraucher. Die Punze ist meist an einer unauffälligen Stelle angebracht, bei Ringen an der Innenseite, bei Ketten am Verschluss und bei Ohrringen am Stecker.
Die Zahl in der Punze gibt den Feingehalt in Promille (Teile von Tausend) an. Eine Punze mit der Zahl „585“ bedeutet also, dass die Legierung aus 585 Teilen reinem Gold und 415 Teilen anderen Metallen besteht. Das entspricht einem Goldanteil von 58,5 %. Die gängigsten Punzierungen in Deutschland sind 333 (8 Karat), 585 (14 Karat) und 750 (18 Karat). Manchmal findet sich zusätzlich zur Feingehaltszahl noch das Logo oder die Kennung des Herstellers.
Interessanterweise ist die Punzierung in Deutschland keine gesetzliche Pflicht. Ein Hersteller muss seinen Schmuck nicht stempeln. Wenn er es aber tut, muss die Angabe korrekt sein. Diese Regelung basiert auf dem deutschen Gesetz über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren, das bereits seit 1888 in Kraft ist. Diese lange Tradition der Punzen-Genealogie schafft Vertrauen und schützt Käufer vor Betrug. Ein fehlender Stempel bedeutet also nicht zwangsläufig, dass der Schmuck unecht ist, insbesondere bei sehr alten oder handgefertigten Stücken. Für den sicheren Kauf im Handel ist er jedoch ein unverzichtbarer Standard.
Das Verständnis der Punze ist der erste Schritt zur mündigen Kaufentscheidung. Es ermöglicht Ihnen, den materiellen Wert eines Stückes objektiv einzuschätzen und die Qualität verschiedener Schmuckstücke auf einen Blick zu vergleichen. Es ist die Sprache des Juweliers, die Sie mit diesem Wissen fließend sprechen können.
Gold ist nicht gleich Gold: Was 333er, 585er und 750er wirklich über den Wert Ihres Schmucks aussagen
Die Zahlen 333, 585 und 750 sind mehr als nur Stempel; sie definieren die „Legierungspersönlichkeit“ eines Schmuckstücks und damit seine zentralen Eigenschaften. Die Wahl zwischen diesen Legierungen ist eine Abwägung zwischen Farbe, Härte, Wert und dem beabsichtigten Zweck. Es gibt nicht die eine „beste“ Legierung – es gibt nur die für Sie und Ihre Bedürfnisse passende.
333er Gold (8 Karat) besteht zu 33,3 % aus reinem Gold. Durch den hohen Anteil an Zusatzmetallen wie Kupfer und Silber ist diese Legierung besonders hart und widerstandsfähig. Das macht sie ideal für Alltagsschmuck, der viel aushalten muss. Zwar ist der Goldton weniger intensiv und der Materialwert geringer, doch die Robustheit ist ein unschätzbarer Vorteil. Wie Goldschmuck-Experten in einer Analyse deutscher Goldschmuck-Standards feststellen, ist „333er Gold in Deutschland sehr verbreitet und als ‚Echtgold‘ anerkannt ist, sich aber aufgrund seiner Härte besonders gut für täglich getragenen Schmuck eignet“.
585er Gold (14 Karat) ist der internationale Goldstandard und die beliebteste Legierung für hochwertigen Schmuck, insbesondere für Trauringe. Mit 58,5 % Goldanteil bietet es die perfekte Balance: Es ist deutlich wertvoller und farbintensiver als 333er Gold, aber immer noch robust genug für den täglichen Gebrauch. 750er Gold (18 Karat) gilt als Luxusstandard. Mit einem Goldanteil von 75 % besitzt es eine wunderbar satte, tiefe Goldfarbe und einen hohen Materialwert. Es ist jedoch auch weicher und anfälliger für Kratzer, weshalb es sich besonders für repräsentativen Schmuck eignet, der zu besonderen Anlässen getragen wird.
Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen und hilft Ihnen bei der Entscheidung, welche Legierungspersönlichkeit am besten zu Ihnen passt.
| Legierung | Karat | Goldanteil | Härte | Preissegment | Beste Verwendung |
|---|---|---|---|---|---|
| 333er | 8k | 33,3% | Sehr hart | Niedrig | Alltagsschmuck |
| 585er | 14k | 58,5% | Hart | Mittel | Trauringe, vielseitig |
| 750er | 18k | 75% | Weicher | Hoch | Luxusschmuck, Investment |
Die Entscheidung ist also eine strategische: Priorisieren Sie die maximale Robustheit für jeden Tag (333er), den perfekten Allrounder (585er) oder den ultimativen Luxus und Farbglanz (750er)?
Goldschmuck als Investment: Wann sich der Kauf als Wertanlage lohnt
Goldschmuck wird oft mit dem Gedanken an eine Wertanlage gekauft. Doch hier ist eine entscheidende Unterscheidung notwendig: die zwischen dem reinen Materialwert und dem handwerklichen oder ideellen Wert. Während der Goldpreis an den Weltmärkten schwankt, wird der Wert eines Schmuckstücks zusätzlich durch Design, Herstellungskosten, Marke und persönliche Bedeutung bestimmt. Goldschmuck ist daher nur bedingt mit reinem Anlagegold wie Barren oder Münzen vergleichbar.
Als reines Investment eignen sich vor allem hochkarätige Legierungen (ab 750er Gold aufwärts), da hier der Materialwert einen größeren Anteil am Gesamtpreis ausmacht. Bei niedrigeren Legierungen wie 333er Gold übersteigen die Herstellungskosten oft den reinen Goldwert bei Weitem. Der wahre finanzielle Wert von Goldschmuck liegt daher weniger in der kurzfristigen Spekulation als im langfristigen Werterhalt. Gold dient seit jeher als Schutz vor Inflation. Insbesondere in Deutschland ist dieser Gedanke tief verwurzelt, wie eine Fallstudie zum Verhalten deutscher Anleger zeigt.
Fallstudie: Die deutsche Treue zum Gold
Die Reisebank Gold-Studie 2024 liefert beeindruckende Einblicke in die deutsche Mentalität. Sie zeigt, dass trotz hoher Preise fast 90 % der deutschen Goldbesitzer mit ihrem Investment zufrieden sind. Drei Viertel planen sogar, weiterhin Gold zu kaufen. Die Hauptmotive sind nicht schnelle Gewinne, sondern der Schutz vor Inflation und der langfristige Werterhalt. Dieses Verhalten unterstreicht die kulturelle Bedeutung von Gold als „sicherer Hafen“ in unsicheren Zeiten in Deutschland.
Der Kauf von Schmuck als Investment lohnt sich also vor allem dann, wenn man ihn als Kombination aus Freude am Tragen und langfristiger Absicherung betrachtet. Während Anlagegold im Tresor liegt, spendet Goldschmuck täglich Freude und bewahrt gleichzeitig einen stabilen Grundwert. Der beste Investment-Schmuck ist zeitlos im Design, aus einer hochkarätigen Legierung gefertigt und von exzellenter Handwerkskunst.

Während Barren und Münzen die reine Form des Goldinvestments darstellen, verbindet Schmuck den materiellen Wert mit persönlicher Ästhetik und Emotion. Ein Schmuckstück kann über Generationen weitergegeben werden und so seinen Wert auf eine Weise steigern, die über den reinen Goldpreis hinausgeht.
Sicherer Goldkauf für Allergiker: Welche Legierungen Sie in Deutschland meiden sollten
Für Menschen mit empfindlicher Haut oder Metallallergien kann der Schmuckkauf zur Herausforderung werden. Die gute Nachricht: Eine Goldallergie selbst ist extrem selten. In den meisten Fällen reagiert die Haut nicht auf das Gold, sondern auf eines der beigemischten Metalle in der Legierung – allen voran Nickel. Nickel wurde früher häufig in Weißgoldlegierungen verwendet und ist ein bekanntes Kontaktallergen. Die Hautverträglichkeit eines Schmuckstücks hängt also direkt von seiner Zusammensetzung ab.
In Deutschland und der gesamten EU sind Verbraucher durch eine strenge Gesetzgebung geschützt. Die EU-REACH-Verordnung begrenzt die Nickelfreisetzung in Schmuck, der direkt auf der Haut getragen wird, auf einen verschwindend geringen Wert. Seriöse Juweliere in Deutschland halten sich an diese Vorschrift. Modernes Weißgold wird daher meist mit dem hypoallergenen und sehr wertvollen Palladium legiert. Vorsicht ist jedoch bei älterem Schmuck oder Stücken aus nicht vertrauenswürdigen Quellen geboten, da diese noch alte, nickelhaltige Legierungen enthalten können.
Generell gilt: Je höher der Feingoldgehalt, desto geringer der Anteil an potenziell allergenen Fremdmetallen und desto besser die Hautverträglichkeit. 750er Gold ist daher für Allergiker oft eine sicherere Wahl als 333er oder 585er Gold. Eine noch sicherere Alternative ist Schmuck aus Platin oder Titan, da diese Metalle als extrem hypoallergen gelten. Um beim Kauf auf Nummer sicher zu gehen, können Sie einen systematischen Prüfprozess anwenden.
Ihr Aktionsplan für einen allergiefreien Goldkauf
- Zweck definieren: Klären Sie, ob das Stück täglich oder nur zu Anlässen getragen wird. Bei täglichem Kontakt ist das Risiko höher und die Wahl der Legierung entscheidender.
- Feingehalt priorisieren: Fragen Sie gezielt nach hochkarätigen Legierungen wie 750er Gold oder reinem Platin (950). Diese bieten das geringste Allergierisiko.
- Zusammensetzung erfragen: Erkundigen Sie sich beim Kauf von Weißgold explizit, ob es sich um eine Palladium-Weißgold-Legierung handelt. Meiden Sie unsignierten Vintage-Weißgoldschmuck unklarer Herkunft.
- Punze und Hersteller prüfen: Achten Sie auf einen klaren Feingehaltsstempel und idealerweise eine Herstellermarke. Dies sind Zeichen für einen verantwortungsbewussten Produzenten.
- Rückgaberecht vereinbaren: Sprechen Sie mit dem Juwelier über eine klare Rückgabemöglichkeit, falls wider Erwarten doch eine Hautreaktion auftreten sollte.
Mit diesem bewussten Vorgehen minimieren Sie das Risiko und können die Freude an Ihrem Goldschmuck unbeschwert genießen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die „beste“ Goldlegierung ist nicht die mit dem höchsten Karatwert, sondern die, deren Härte, Farbe und Wertigkeit am besten zu Ihrem Lebensstil passt.
- Die Farbe von Gold (Gelb, Weiß, Rosé) ist das Ergebnis einer bewussten metallurgischen „Rezeptur“, die gezielt für Ästhetik und Haltbarkeit entwickelt wird.
- Die Punze (z.B. 585) ist Ihr wichtigstes Qualitätsmerkmal und gibt den reinen Goldanteil in Promille an, geregelt durch ein deutsches Gesetz seit 1888.
Gold zum Strahlen bringen: Die sichere 5-Minuten-Reinigung für zu Hause
Damit Ihr Goldschmuck seinen warmen Glanz behält, benötigt er regelmäßige Pflege. Hautfette, Seifenreste und Kosmetika können sich mit der Zeit ablagern und den Glanz trüben. Für die meisten Goldschmuckstücke ohne empfindliche Edelsteine ist eine sanfte Reinigung zu Hause völlig ausreichend und in wenigen Minuten erledigt. Sie benötigen lediglich eine kleine Schale mit lauwarmem Wasser, ein paar Tropfen mildes Spülmittel und eine sehr weiche Zahnbürste (z.B. eine Babyzahnbürste).
Legen Sie den Schmuck für einige Minuten in das Seifenwasser, damit sich der Schmutz lösen kann. Anschließend bürsten Sie das Stück vorsichtig mit der weichen Zahnbürste ab. Achten Sie dabei besonders auf schwer zugängliche Stellen wie Fassungen oder die Innenseiten von Ringen. Spülen Sie den Schmuck danach unter klarem, lauwarmem Wasser gründlich ab und trocknen Sie ihn mit einem weichen, fusselfreien Tuch (z.B. einem Mikrofasertuch) sorgfältig ab. Polieren Sie ihn anschließend sanft, um den Glanz wiederherzustellen.
Allerdings erfordert nicht jeder Goldschmuck die gleiche Behandlung. Besondere Vorsicht ist bei Schmuckstücken geboten, die eine spezielle Oberflächenbehandlung aufweisen, wie zum Beispiel rhodiniertes Weißgold. Hier kann eine falsche Reinigung irreparable Schäden verursachen.
Vorsicht bei rhodiniertem Weißgold: Niemals mit abrasiven Mitteln polieren! Die Rhodium-Schicht, die für den hellen Glanz sorgt, kann dadurch abgetragen werden. Professionelle Juweliere empfehlen nur sanftes Polieren mit Mikrofasertüchern.
– Warnung von Brogle.de, Ratgeber zur Goldreinigung
Für Schmuck mit Perlen, Opalen oder anderen porösen Edelsteinen ist das Wasserbad tabu. Hier sollte nur mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Im Zweifelsfall ist eine professionelle Reinigung beim Juwelier immer die sicherste Wahl, um den Wert und die Schönheit Ihrer Schmuckstücke langfristig zu erhalten.
Nachdem Sie nun mit dem Wissen eines Insiders ausgestattet sind, ist der letzte Schritt, dieses Verständnis in die Praxis umzusetzen. Betrachten Sie Ihren vorhandenen Schmuck oder Ihr nächstes Wunschobjekt mit neuen Augen und schätzen Sie nicht nur seinen Glanz, sondern auch seine innere Zusammensetzung und handwerkliche Qualität. Ihre Wahl wird von nun an eine bewusste Hommage an die Kunst der Goldschmiederei sein.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Goldschmuck
Wo finde ich die Punze auf meinem Schmuck?
Die Punze befindet sich in der Regel an einer unauffälligen Stelle. Bei Ringen finden Sie sie meist an der Innenseite der Ringschiene, bei Ketten und Armbändern am Verschluss oder an einem kleinen Plättchen in der Nähe des Verschlusses. Bei Ohrringen ist sie oft am Stecker oder an der Ohrmutter angebracht.
Was bedeutet die Zahl auf der Punze?
Die dreistellige Zahl gibt den reinen Goldgehalt in Promille (Tausendstel) an. Eine Punze mit der Zahl „585“ bedeutet, dass die Legierung zu 58,5 % aus reinem Gold besteht. „750“ steht für 75 % reines Gold und „333“ für 33,3 % reines Gold.
Ist eine Punzierung in Deutschland Pflicht?
Nein, in Deutschland gibt es keine gesetzliche Pflicht zur Punzierung von Gold- oder Silberschmuck. Wenn ein Hersteller sein Produkt jedoch stempelt, muss die Angabe des Feingehalts korrekt sein. Das Fehlen einer Punze ist also kein Beweis für unechten Schmuck, aber ihr Vorhandensein ist ein wichtiges, gesetzlich geregeltes Qualitätsmerkmal.